Übungen des täglichen Lebens
Sie lernen, wie sie als Eltern, Elementarpädagog*in oder Lehrer*in dem Kind helfen können, die Herausforderungen des täglichen Lebens alleine und mit Erfolg zu meistern.
Maschen binden, Wasser gießen, Kerzen anzünden, Brot aufschneiden, Jacke zuknöpfen … das alles sind Dinge, die Kinder können wollen, um groß und unabhängig zu sein.
Als Montessori-Pädagog*in können sie dem Kind solche komplizierten Handlungsablaufe erschließen. Im Kurs lernen Sie, Handlungen genau zu analysieren und ihren Ablauf durch langsame, klare Bewegungen für das Kind durchschaubar zu machen.
Für uns Erwachsene ist es oft spannend, aber nicht selten auch herausfordernd, dabei zu sein, wenn kleine Kinder mit Ausdauer und Akribie ihre Welt erforschen. In den Mund stecken, fallen lassen, ausräumen, aufbauen, umwerfen, sammeln, ordnen, verstecken, wiederfinden, nachahmen … es wäre falsch, hinter all dem bloß Neugier und Bewegungsdrang zu vermuten. Unermüdlich sammelt das Kind Informationen. Es erobert die Welt der Dinge, es lernt etwas zu bewirken. Das tiefe Bedürfnis nach Selbständigkeit drängt das Kind unbewusst zum Lernen. Der Wunsch etwas alleine zu können ist charakteristisch für diese Phase.
In den Materialien zu den Übungen des täglichen Lebens findet dieses innere Streben seine äußeren Möglichkeiten. Die Gegenstände sind so gewählt, dass ihre Zielsetzung vom Kind eindeutig erkannt, und als Handlungsmotiv wahrgenommen werden kann.
Bei gezielten Übungen lernt das Kind, wie es seine Finger bewegen und seine Kräfte lenken muss, um kein Wasser zu verschütten oder ein Streichholz richtig zu entzünden. Die anfangs ungelenken Bewegungen werden sicher und harmonisch.